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Das Joseph-Carlebach-Bildungshaus hieß früher Talmud-Tora-Schule. Die Schule wurde am 20. Dezember 1911 eröffnet. Es gab schon zuvor jüdische Schulen in Hamburg, getrennt für Mädchen und Jungen. Der heutige Name der Schule bezieht sich auf den Rektor Joseph Carlebach, der dieses Amt von 1921 bis 1925 bekleidete, bis er 1925 zum Rabbiner von Altona ernannt wurde. Heute gehen jüdische und nichtjüdische Kinder und Jugendliche auf diese Schule. Anders als andere Schulen halten wir die jüdischen Feiertage ein und essen koscher.
Joseph Zwi Carlebach wurde 1883 in Lübeck in eine hoch angesehene Rabbinerfamilie geboren. Er studierte Naturwissenschaften, Astronomie, Philosophie und Kunstgeschichte. Er heiratete Charlotte Carlebach geb.Preuss und bekam mit ihr insgesamt neun Kinder.
In der Zeit des Nationalsozialismus kam Emigration für Carlebach nicht infrage, er wollte seine Gemeinde unterstützen. Allerdings organisierten er und seine Frau die Ausreise einige seiner Kinder. Die Unterdrückung seitens der Nazis wurde immer schlimmer, und so wurden Joseph und Charlotte Carlebach 1941 mit vier ihrer Kinder in ein Arbeitslager verschleppt. Obwohl Carlebach aufgrund der schrecklichen Zustände in dem Lager erkrankte, organisierte er weiterhin Unterricht und Gebete. Er probierte stets den anderen Kraft zu geben.
1942 wurden Joseph und Charlotte Carlebach und drei ihrer Kinder in den Wald von Biķernieki gefahren und dort erschossen. Nur der damals 16-jährige Salomon blieb im Lager und überlebte die Shoah. Später wurde Salomon Carlebach Rabbiner in New York.